Wie bei vielen ist bei mir das Pferde-Virus bereits in der Kindheit ausgebrochen. Diese Tiere faszinierten mich von klein auf und so verbrachte ich die meiste Zeit entweder in der Reitschule oder bei meiner ersten Reitbeteiligung, einem Muli.
Im Alter von 18 Jahren kaufte ich mir dann endlich mein erstes eigenes Pferd „Knödel“ . Natürlich blind vor Liebe wurde mir erst allmählich klar, dass es so einige Baustellen zu bewältigen gibt. Durch ihn hatte ich das Gefühl, nochmal ganz von vorne beginnen zu müssen und habe eine andere Sichtweise auf die Arbeit mit den Pferden erhalten.
Dafür bin ich ihm heute noch dankbar, denn er hat meinen Weg geebnet: Aufgrund seiner abgespeicherten „gegen-den-Menschen- Einstellung“ hat er uns zur Freiarbeit und Zirzensik geführt, was er mit großer Freude ausführte. Durch seine körperlichen Probleme war ich gefordert, mich intensiv mit dem Thema Physiotherapie und Gymnastizierung auseinanderzusetzen.
2013 schloss ich meine Ausbildung zur zertifizierten Pferdephysiotherapeutin (geprüft durch die DGT e.V.) erfolgreich ab. Im Rahmen meiner Facharbeit habe ich mich intensiv mit der Thematik Zirkuslektionen und deren korrekte Ausführung aus physiotherapeutischer Sicht beschäftigt. Des Weiteren habe ich mich in der Blutegeltherapie und Osteopathie der Pferdewirbelsäule weitergebildet, um die einzelnen Therapieformen miteinander zu verknüpfen.
Über die Jahre habe ich mich regelmäßig bei einigen namhaften Trainern fortgebildet, u.a. Frédéric Pignon, Kathrin Roida, Susanne Lohas und Martin Volesky.
2016 absolvierte ich ein 6-monatiges Praktikum bei Anna Jantscher (Gut Hartenstein), um neben der Physiotherapie noch mehr Wissen und Praxiserfahrung zur Gymnastizierung des Pferdes zu erhalten. In dieser Zeit durfte ich mit verschiedensten Pferden aller Rassen und Ausbildungsstände arbeiten und habe durch diese Erfahrung sehr viel gelernt. Überzeugt hat mich Anna Jantscher durch den enormen Weitblick und ganzheitlichen Ansatz in ihrer Arbeit. Insbesondere der immer faire Umgang gegenüber den Pferden hat mich gelehrt, mit Ruhe und Konsequenz auf das Pferd einzugehen. Auch bis heute sind wir in engem Austausch und ich darf mich durch ihren Unterricht stetig weiterentwickeln.
Sowohl die Physiotherapie als auch die Gymnastizierung bilden einen wichtigen Teil meiner Arbeit mit den Pferden. Denn nur ein gesundes, bewegliches Pferd kann seine bestmögliche Leistung erbringen. Sei es in der Reiterei, der Handarbeit oder auch in der Zirzensik. Denn wie bei uns Menschen auch reicht Physiotherapie alleine nicht aus, um sich gesund und schmerzfrei durchs Leben zu bewegen.